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MenschSEIN ❤️ Eintrag 01

 

MenschSEIN… was macht eigentlich MenschSEIN aus?

 

Ich habe mal eine Ausbildung zur Kindererziehung genossen und dort lernte ich, dass wir Menschen eine psychologische Frühgeburt sind. Ein Tier kommt mit Instinkten auf die Welt. Ein Reh, das wird geboren und kann gleich davonspringen, wenn Gefahr droht. Natürlich braucht es ein paar Stunden, aber relativ zeitnah ist es bereit… es ist ein Fluchttier und kann diesem Instinkt folgen… wenn Gefahr droht, kann es rennen.

 

Wir Menschen sind da eher unbeholfen. Wir werden mit weniger Instinkten geboren und geformt durch unsere Umgebung… durch unsere nächste Bezugsperson… als Baby, Kleinkind und Jugendlicher. Durch das passen wir uns der Umgebung an. Wir übernehmen Glaubenssätze und Prägungen der Umgebung, die uns da begleitet. Das sind leider auch Begrenzungen, diese Glaubenssätze und Prägungen. Denn jede Region, jede Kultur, jeder Mensch oder… bleiben wir bei der Region… hat andere Glaubenssätze, die für ihn wichtig sind und ihn formen.

Genau das führt oft zu vielen Missverständnissen. Gerade weil wir dann interpretieren, alle sind gleich und alle Wörter kommen beim Gegenüber genauso an, wie ich es gesagt habe… da gibt es immer wieder Missverständnisse. Deshalb rufe ich dich auf… sei toleranter und frage vermehrt nach. Gerade wenn dich etwas triggert… dir sauer aufstösst… dir Schmerz bereitet… sage auch laut „Moment einmal“… und dann atme ins Herz… „Jetzt habe ich verstanden“… und dann wiederholst du, was du gehört hast.

Denn in dem Moment hat der andere die Chance zu sagen… „Ja, das stimmt. Genau das habe ich gemeint“… oder eben… „Oh nein, oh nein, das hast du völlig falsch verstanden. Das wollte ich so nie aussagen.“

Erst dann hat das Gegenüber die Möglichkeit, zu reagieren. Wenn wir die Faust im Sack machen und die Wut in uns kocht, können wir nicht auflösen. Wir müssen Dinge benennen, wie es bei uns ankommt, weil auch das Gegenüber sieht nur an dich heran. Es gibt Menschen, die kennen dich sehr gut und spüren sofort… „Oh, da stimmt was nicht“… und da gibt es Menschen, die sind aber nicht so nah mit dir unterwegs und erkennen nicht die ersten Signale von einem Missverständnis. Und ganz ehrlich… auch Menschen, die uns ganz nah sind, können uns nicht immer lesen, weil auch die tagtäglich ihre Themen haben. Vielleicht einmal nicht so bei dir sind, sondern eher bei sich und das ist ja eigentlich auch richtig. Jeder sollte bei sich sein und das würde der ganzen Menschheit viel Entlastung schenken. Wichtig ist, dass du weisst… jede Wut, jedes negative Gefühl begrenzt dich. Das schadet dir selbst. Das macht sogar Menschen krank. Gerade die, die vermehrt in den negativen Gefühlen schwimmen, die sind anfälliger für Krankheit… sie kreieren Geschwüre, Tumore oder einfach Allergien.

So versuche, nach und nach in die positive Gedankenwelt zu kommen. Frage nach und entscheide dich bewusst für Glücklichkeit und Leichtigkeit. Sei dir bewusst, jede Wut schadet dir… also entscheide ich mich… „Ich will glücklich sein, also was brauche ich jetzt, um aus dem Gefühl der Wut heraus zu kommen.“ Vielleicht Klärung, vielleicht einen Moment für dich… auch das kann man benennen. „Hey, das ist jetzt bei mir schräg reingekommen, was du da gesagt hast. Jetzt brauche ich gerade einen Moment. Vielleicht möchte dann der andere sofort klären und sagt… „Oh Entschuldigung, das wollte ich gar nicht. Was ist denn jetzt passiert?“

Dann kannst du auch sagen… „Jetzt muss ich zuerst mich sortieren“. Manchmal weiss man ja selbst nicht, warum man gerade rot sieht. Also nimm dir die Zeit.

Und es ist sehr hilfreich, wenn du es benennst… „Ich brauche gerade Zeit, um zu klären“.

 

Gehörst du zu den Menschen, die das im Moment schlecht benennen können, dann informiere deinen Partner zumindest… „Ich habe festgestellt, dass wenn ich wütend bin oder verletzt bin, dann kann ich das manchmal gar nicht benennen“.

Damit er es weiss und dir hoffentlich den Raum gibt, wenn du gerade durchdrehst, den du da im Moment brauchst… weisst du, es braucht manchmal gar nicht lang… 10, 20 Minuten… 1-2 Stunden an der frischen Luft… und dann hat man schon wieder die Chance, von einem anderen Blickwinkel aus auf die Situation zu sehen.

 

Es gibt doch ein Sprichwort… „Die Suppe wird nie so heiss gegessen, wie sie gekocht wurde“… und das ist auch mit Missverständnissen so. Manchmal triggert einen etwas extrem und man flippt sofort aus. Und wenn man da lernt, zuerst ins Herz zu atmen und zur Ruhe zu kommen, sich kurz eine Auszeit zu gönnen, dann hilft das, klarer zu werden und eben einen neuen Blickwinkel zuzulassen.

 

Ich hoffe es zeigt dir auf, wie du zukünftig Situationen anders gestalten kannst… zu deinem Wohl.

  

Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag und bis zum nächsten Mal.