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MenschSEIN ❤️ Eintrag 04

 

MenschSEIN…

…wenn du dich damit auseinandersetzt … wenn du dich mit DIR auseinandersetzt, dann kommt früher oder später die Frage…

 

Was will ICH eigentlich?

Was dient zu MEINEM Wohl?

Was macht MICH glücklich?

Was brauche ich gerade JETZT, um den nächsten Schritt zu machen?

 

Und ich beobachte, dass diese Fragen ganz schön fordernd sind. Ja, mich haben sie einmal auch sehr gefordert… ich war völlig planlos. Mein Mentorin hat einmal in einem Kurs gesagt, dass wir unsere Bedürfnisse aufschreiben sollten.

 

Bedürfnisse???

Ich wusste die Bedürfnisse jedes einzelnen Familienmitgliedes, aber… meine?

Das war so, also hätte ich das Wort zum ersten Mal gehört. Ich stand vor einer Mauer. Ich verstand nicht, was sie von mir wollte. Ich hatte eine Scheibe… alles zu.

Ein ganz normales Wort, das man eigentlich kennt, hat mich ausgebremst, weil ich zum ersten Mal damit konfrontiert war, bei MIR zu schauen… herauszufinden, was ich brauche. Das musste ich noch nie.

 

Warum ist das eigentlich so?

 

Es geht nicht nur mir so.

Im MenschSEIN_01 habe ich dir aufgezeigt, dass wir eine psychologische Frühgeburt sind. Wir kommen auf die Welt, orientieren uns an der Umgebung und diese formt uns… egal wie sie ist… sie formt und prägt uns. Das schenkt uns eine grosse Flexibilität, dass wir uns eben der Umgebung anpassen können. Andererseits liegt genau da die Herausforderung, sich nicht zu verlieren. Wir kommen auf die Welt und orientieren uns am Aussen. Das bleibt meist immer so und vertieft sich sogar noch. Es gibt einige wenige Eltern, die nun auf dem Weg sind, die Bedürfnisse ihrer Kinder schon im Kindesalter zu entdecken und ihnen nicht einfach etwas überzustülpen… nicht in eine Schublade zu stecken… aber das ist eher noch ‚neueres Zeitalter‘.

Früher war das nicht gefragt. Da musstest du funktionieren. Da hatten wir keine Zeit um herauszufinden, wer welche Bedürfnisse hat.

Das Leben ist kein Ponyhof… kein Wunschkonzert…

Was gibt es noch für Sprüche?...

 

Jetzt ist es anders. Jetzt haben wir erkannt, wie wichtig es ist, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und dann zu benennen. Und dann kommt da die nächste Hürde.

Haben wir es einmal geschafft zu sehen, was wir eigentlich brauchen, kostet es uns unendlich Mut, dies zu benennen… zumindest die ersten paar Mal. Auch da gilt es sich die Frage zu stellen…

 

Warum ist das so?

 

Weil wir nicht falsch sein wollen. Wir wollen nicht kompliziert sein. Wir wollen nicht komisch sein. Wir wollen geliebt werden. Und das ist ein ganz wichtiger Aspekt. Jeder Mensch möchte geliebt werden… JEDER. Egal wer er ist… das Ursprungsbedürfnis jedes Menschen ist Liebe, Nähe, Geborgenheit.

 

Wie man das generiert, ist ein ganz spannendes Thema. Man kann sich das nämlich auch selbst schenken. Ganz wichtig ist zu wissen, dass, wenn du den Mut hast, deine Bedürfnisse zu erkennen und zu benennen, du genau die Menschen in dein Leben ziehen wirst, die das respektieren. Solange du das lebst, was du denkst … meist wird man ja nicht gefragt … man denkt, das Umfeld möchte dies oder das von mir …, bist du nicht du selbst. Und solange kommst du nicht in deine Kraft, in deinen inneren Frieden, in deine Ruhe. Wenn du nicht im inneren Frieden und in der Ruhe bist, fliesst ständig Energie von dir ab. Du bist mit deinem Aussen so beschäftigt, dass permanent ein Energieabfluss besteht. Es ist ein Kreislauf, der dich nicht sein lässt, wie du bist… die aussaugt und nicht nährt.

 

Wenn du dich auf den Weg machst, deine Bedürfnisse zu erkennen und sie nach und nach in deinem Leben zu integrieren, wirst du eine unglaubliche Kraft generieren, die ich persönlich immer wieder faszinieren finde. Was ich alles an einem Tag erledigen kann, erstaunt mich immer wieder. Das funktioniert nur dann, wenn ich in meiner Kraft bin… in meinem inneren Frieden… und wenn ich genau weiss, was ich brauche und es auch einfordere. Spannend ist, dass wir es meist unserer Umgebung gar nicht zutrauen und das wiederum ist übergriffig. Das wissen viele nicht. Sie meinen es gut und sagen… Nein, das kann ich doch nicht machen.

 

Da es aus ihren Gefühlen und Gedankenstrukturen entspringt, trauen sie es den anderen nicht zu, weil sie den anderen Entlastung schenken wollen und mit genau dieser Handlung bist du übergriffig.

 

Man darf auch den Kindern das Leben zutrauen. Wir können sie nicht in Watte packen und sie vor allem beschützen. Nein… je mehr du ihnen von Kleinkindesalter das Leben zutraust und ihnen zeigst, dass gewisse Handlungen Konsequenzen haben … und das kann man auf liebevolle Art, ohne Gewalt und ohne lautes Wort … (ja, ich konnte das früher auch nicht. Ich bin auch explodiert und mal meinen Kindern gegenüber laut geworden) … je mehr du bei dir ankommst, desto weniger musst du laut werden.

Warum wird der Mensch laut? Weil er sich nicht gehört fühlt. Das ist ganz, ganz wichtig. Denn wenn dann jemand zu dir laut ist, kannst du ganz anders auf ihn eingehen. Meist passiert es, dass wir auch entsprechend laut reagieren. Wir fühlen uns angegriffen, verletzt und haben das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben und verstehen im Moment vielleicht gar nicht, was hier abgeht und gehen sofort in die Gegenwehr, anstatt einmal tief einzuatmen und zu überlegen, was hier gerade eigentlich passiert… und dem anderen zuzuhören.

Aber das ist ein anderes Thema… da könnte ich auch sehr lange darüber reden.

 

Es geht mir jetzt um deine Bedürfnisse, damit du diese erkennst, … damit du den Mut hast, einmal hinzuschauen. Da braucht es am Anfang ganz viel Zeit und frage dich …

 

Was brauche ICH eigentlich?

Was tut MIR gut?

 

Und wenn du es dann erfasst hast, gehe nicht in eine Geschichte, wie …

 

Ja, das mache ich dann, wenn die Kinder gross sind…

Das mache ich dann, wenn ich Geld habe…

Das mache ich dann, wenn Sommer ist…

Das mache ich dann, wenn es bestimmte Sternenkonstellationen gibt…

 

… sondern mache es gleich JETZT.

 

OK… DAS ist mein Bedürfnis…

Was kann ich JETZT tun, um ihm einen Schritt näher zu kommen?

 

Du musst ja nicht gleich alles über den Haufen werfen. Es geht darum, immer Schritt für Schritt den Weg zu gehen. Nicht schon am Ziel ankommen zu wollen, wenn du noch gar nicht gestartet bist.

So lässt du dir und deinem Umfeld den Raum, mit deiner neuen Wahrnehmung zu gehen. Denn du darfst es integrieren, wie auch dein Umfeld. Es ist irritierend für dein Umfeld, wenn du plötzlich Bedürfnisse hast, vor allem dann, wenn du jahrelang überhaupt keine Bedürfnisse benannt hast.

Ich weiss noch, wie das bei mir war. Da habe ich die Menschen schon ins Staunen versetzt…

 

Was ist jetzt das?

Seit wann hat sie Bedürfnisse?

 

Das wurde auch nicht gleich akzeptiert. Da bekam ich abwertende Sprüche an den Kopf geworfen.

 

Jetzt reiss‘ dich mal zusammen!

Hey, was soll jetzt das?... wenn jeder seine Bedürfnisse nennen würde?!

 

Ja, und genau um das geht es, … dass jeder seine Bedürfnisse erkennt und benennt.

Das würde das Leben um einiges harmonisieren, wenn man seine Bedürfnisse benennt. Auch wenn es für das Gegenüber unangenehm ist. Aber in dem Moment hat er … das Gegenüber … auch die Chance, bei sich zu schauen. Die Chance zu erkennen, dass man Bedürfnisse benennen darf…

 

Was habe ich also für Bedürfnisse?

Wie gehe ich mit den neuen Bedingungen um?

 

… denn jeder hat in jedem Moment die Freiheit, für sein Wohl zu entscheiden, so, wie er es haben will. Das Aussen liefert Gegebenheiten… es ist halt einfach so….

 

Aber ich persönlich kann in jedem Moment entscheiden, was ich annehme… mit was gehe ich und was überhaupt nicht geht. Das liegt an mir.

 

Ein ganz spannender Weg und ich lade dich ganz herzlich ein, einmal heute zu prüfen, was du persönlich brauchst, damit du dich richtig wohl fühlst… damit es dir so richtig gut geht… damit du mit einem Lächeln durch den ganzen Tag spazierst… mit Freude. Freude ist herzöffnend. Angst, Mangel ist Begrenzung und zieht deine komplette Energie zusammen. Da fliesst schon Energie ab, obwohl du noch gar nichts gemacht hast.

 

Also… was brauchst du, um dein Herz so richtig strahlen zu lassen?

 

 

Ich wünsche dir viel Spass beim Entdecken und ich bin offen für einen Austausch… ich finde das immer wieder spannend!