· 

MamiSEIN... Eintrag 06

MamiSEIN…

Heute wage ich es einmal, ein Thema anzusprechen, das man lieber nicht hören, sehen oder wahrnehmen will und doch ist es auch eine Realität.

 

Ich habe letzthin gesagt, dass jedes Elternteil sein Kind von ganzem Herzen liebt und nur das Beste für das Kind will. Es gibt Menschen, die spüren die Liebe zu ihrem Kind tatsächlich nicht. Sie können es nicht wahrnehmen und lehnen sogar ihr eigenes Kind ab. Es gibt sogar Menschen… und ich habe es schon gehört… die sagen, dass sie ihr Kind hassen. Da muss ich auch tief einatmen.

 

Das gilt es nicht zu verurteilen. Nein… komm‘…  wir schauen es an, denn das ist sehr, sehr wichtig.

 

Das ist ein totgeschwiegenes Thema in der Gesellschaft, weil es sich nicht gehört etc.

Doch wenn man es nicht anschaut, dann kann da keine Heilung reinkommen. Also wenn du solche Gefühle hegst, verheimliche sie nicht. Natürlich kannst du das nicht jedem erzählen, aber nimm diese Gefühle ernst und gehe damit auf den Weg. Denn so kannst du in die Veränderung kommen. Ich behaupte jetzt einfach mal so ins Blaue, dass wenn du solche Gefühle hegst, dass dies nicht die wahren Gefühle für dein Kind sind. Dann sind die Gefühle blockiert und es hat nie, NIE mit deinem Kind zu tun. Dein Kind ist nur ein Auslöser für etwas. Und da wird es spannend.

 

Frage dich das einmal…

 

... warum fühlst du so?

… wann fühlst du so?

… wann lehnst du dein Kind am meisten ab?

… was sind die Auslöser?

 

Werde auch du Beobachter von deinen Gefühlen und was sie mit dir machen. In dem Moment, wo du dir erlaubst, dich in diesem Thema auf den Weg zu machen und deine Gefühle zu analysieren, hast du die Chance, die Beziehung zu deinem Kind zu heilen. Denn da ist eine Verletzung.

 

Ich mache einfach mal Beispiele, wie das überhaupt passieren kann…

Es kann passieren, dass du ein frisch geborenes Kind ablehnst. Dann, wenn die Hormone am übersprudeln sind und die meisten ihr kleines Baby in Watte packen möchten, gibt es tatsächlich Situationen bei Frauen, die dann ihr Kind ablehnen.

 

Weshalb?

 

Es kann sein, dass dich dieses Kind an einen ganz grossen und starken Schmerz erinnert. Es kann sein, dass du das nicht einmal weisst. Du hast vielleicht keine Ahnung warum, weil es eine Verletzung gibt, die du nicht wahrnehmen kannst. Es ist sogar wissenschaftlich bewiesen, dass wenn etwas Schweres, etwas Dunkles in unserem Leben passiert, dass dann ein Schutzmechanismus greift und dieses Erlebnis ausblendet, als wäre es nie geschehen.

Das sind dann die kniffligen Themen, denn obwohl du dich nicht erinnern kannst, ist es nicht ungeschehen. Es hat also Spuren in deinem Energiefeld und in deinem System hinterlassen auch wenn du dich nicht mehr an die Situation erinnern kannst… an den Moment oder manchmal sind es Jahre. Wenn du da ein ‚schwarzes Loch‘ hast (es gibt Menschen, die können sich gerade an den Zeitraum von 7-14 Jahren nicht erinnern), dann kannst du darauf gehen, dass da etwas passiert ist, wo das System ihre Wahrnehmung schützt, weil sie mit dem gar nicht klarkommen. Es ist also wie eine Notfalltür… da macht das System einfach zu, weil es so schlimm war. So kann es sein, dass diese Geburt dein System genau an das erinnert und du gar nicht weisst, warum du das Kind ablehnst. Irgendwas passiert da.

 

Aber das muss nicht so sein. Das kann man anschauen. Du musst dich dafür nicht schämen. Wenn du dich schämst, dass du dein Kind nicht liebst, wenn du dich schämst, dass du dein Kind hasst (egal wann, das kann auch erst in der Pubertät sein), wenn du dich dafür schämst und nicht Hilfe suchst um das aufzulösen, dann kann es gar nicht heilen.

 

Du kannst natürlich nicht mit irgendjemandem darüber sprechen, denn in der Gesellschaft wird das natürlich abgelehnt.

 

Aber es gibt Menschen wie zum Beispiel mich, die dir zuhören und sagen…

Komm, wir schauen es an …, weil ich weiss, dass es geheilt werden kann.

Wenn du es willst, wenn du Optionen suchen möchtest, wenn du betrachten möchtest, warum das Kind bei dir solche Gefühle auslöst, dann kann man das herausfinden. Und wenn du jetzt denkst, dass es aber doch mit einer Situation zu tun hat, an die du dich gar nicht erinnern kannst, willst du es vielleicht gar nicht wissen. Keine Angst. Du nimmst immer nur so viel wahr wie du bereit bist, zu tragen. Das ist ganz praktisch. Es wird dir also wirklich nicht mehr zugemutet, als du bereit bist, zu tragen und du tragen kannst. Und dennoch, wenn du nur sagst, dass du es angehen willst, entsteht bereits Heilung. Es kann also wirklich sein, dass du dich an gewisse Dinge nicht erinnern wirst und doch kann Heilung entstehen, sofern du jemanden bittest, dich dahingehend zu begleiten.

Ich zum Beispiel werde dann dein Thema sehen, werde es dir aber nicht sagen. Ich muss dir das auch nicht sagen. Ich kann sehen, was es in deinem System ausgelöst hat und kann dir dann sagen, wie du es heilst. Das heisst also, dass du gar nicht sehen musst, was passiert ist. Du musst nicht nochmal in den Schmerz hinein und doch kannst du Heilung erfahren.

 

Es kann auch sein, dass dein Kind von einer Vergewaltigung abstammt und du es deshalb ablehnst. Es kann sein, dass du es aus einer Überforderung ablehnst. Es kann auch sein, dass es dich an dein Kindsein erinnert, du als Kind abgelehnt wurdest und dass du es nun automatisch auch so machst. Es kann so viele Gründe geben. All diese Gründe werden sich in dem Moment aufzeigen, wo du dich auf den Weg machst und dich fragst, was es bei dir ist. Du hast die Chance, dich selbst nicht dafür abzulehnen, wenn du solche Gefühle bei dir beobachtest.

 

Sei liebevoll zu dir und sage…

Ok, ja ich habe solche Gefühle, doch nun will ich sie betrachten.

Warum empfinde ich so?

 

Du wirst sehen, dass du in dem Moment, wo du diesen Schritt wagst, sich deine Beziehung zu deinem Kind ändern wird. Dein Herz wird aufgehen. Du wirst es nicht von einer Sekunde auf die andere lieben, aber dein Herz wird aufgehen. Dadurch wird es schon grundsätzlich möglich, die Heilung zu empfangen. Ausserdem ist es unglaublich heilsam für dein Kind, weil dein Kind nicht versteht, warum du es ablehnst. Das feinfühlige Kind spürt diese Ablehnung, auch wenn du es nicht benennst. Es beginnt automatisch zu interpretieren. Auch beim Säugling passiert das schon…da wird schon etwas ‚gepflanzt‘.

 

Jetzt bitte keine Panik…nur keine Panik!

Wenn das bei dir passiert ist und dein Kind jetzt schon erwachsen ist, dann kann es immer noch heilen. Wir Menschen sind ein unglaubliches Geschöpf. Es ist unbeschreiblich, was wir alles tragen und HEILEN können. Ja, und wenn dein Kind erwachsen ist, hat es auch eine Eigenverantwortung, seine Wunden heilen zu lassen. Du schaust bei dir und wenn es erwachsen ist, dann kann es für sich selbst schauen. Dann liegt es schon nicht mehr in deiner Verantwortung. Also egal was gewesen ist, das können wir nicht ändern. Aber was wir daraus machen, das liegt jederzeit in unserer eigenen Hand. Und wenn wir uns auch mal nicht korrekt verhalten haben (sofern wir das so ausformulieren wollen), haben wir dennoch jederzeit die Möglichkeit, etwas Neues zu kreieren…Heilung geschehen zu lassen…für uns und unsere Kinder…

 

… wenn wir wollen!

 

Also schäme dich nicht für deine Gefühle. Nimm sie wahr und gehe damit auf den Weg. Erforsche sie. Beginne sie zu deinem Wohl zu heilen. Ja… es ist vor allem zu deinem Wohl. Der kleine Nebeneffekt: Es heilt die Beziehung zu deinem Kind und es heilt dein Kind, falls du schon solche Samen gesetzt hast, nämlich der Ablehnung des Hasses.

 

Es ist nie zu spät.

 

 

Ich wünsche dir eine wunderbare, liebevolle Beziehung zu deinem Kind.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0