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Zwischen Business und MamiSEIN

 

Es zerreisst mich zwischen Business und MamiSEIN. Ich halte es fast nicht mehr aus. Ich möchte doch die perfekte Mutter sein. Ich möchte alles richtig machen beim MamiSEIN. Und diese Leidenschaft für mein Geschäft… ich liebe es, zu arbeiten. Ich liebe es, für meine Klienten da zu sein und ihnen ein Strahlen ins Gesicht zu zaubern. Ich liebe es, zu wirken.

Doch wie bringe ich das alles unter einen Hut? Das geht irgendwie gar nicht. Wenn ich im Business voll aufgehe, dann vernachlässige ich meine Kinder. Es ist kaum auszuhalten. Es ist wirklich eine Zerreissprobe.

 

 Was soll ich nur tun?

 

Genau das waren vor ein paar Jahren meine Gedanken. Da war ich noch Fahrradmechanikerin. Meine Kinder waren noch klein. Meine Jungs sind von klein auf mit in die Werkstatt gekommen. Zuerst hatte ich die Werkstatt im Haus, da war es noch einfacher. Später mietete ich mich mit meiner Werkstatt extern ein. Das war zwar im gleichen Dorf und von daher in Ordnung, aber es hatte dann doch schon eine Veränderung gebracht. Es war dann schon ein Unterschied, ob sie im Haus oder ausserhalb war und somit eine Veränderung. Ich habe den Beruf der Fahrradmechanikerin wirklich geliebt und ich habe mich bei der Arbeit und den Reparaturen völlig vergessen. Ich musste den Wecker stellen, damit entsprechende Tagesabläufe zeitlich geregelt ablaufen konnten. Das ist heute noch so.

 

Heute ist es aber für mich kein Thema mehr, die Arbeit auf die Seite zu legen und für die Kinder da zu sein. Aber früher war das immer ein Zerreissprobe. Früher hatte ich auch ein Bild von MamiSEIN, welches ich heute ganz anders sehe und komplett revidiert habe. Ich hatte ein Bild von einer erfolgreichen Geschäftsfrau, das ich heute so ganz und gar nicht mehr unterschreiben kann. Ich habe einfach von zu Hause aus gelernt, dass man arbeitet, bis man umfällt… und die Kinder gehen halt nebenher. Aber genau das wollte ich eben nicht. Ich wollte meinen Kindern Gewicht geben in meinem Leben… für sie da sein und ihnen Raum geben und sie nicht von A nach B geben müssen und sie betreuen lassen. Als Kind war ich sehr viel allein. Ich hatte verschiedene Tages- oder Pflegemütter… ich hatte ganz viele Wohnorte. Ja, das hatte auch das seinige und ich hatte viel kennen gelernt. Ich hatte eine grosse Familie. Einmal war ich in einer Familie mit vier Brüdern und einer Schwester. Klar, es waren nicht meine leiblichen Geschwister aber als Kind bist du dann einfach in dieser Gruppe, ähnlich wie eine KiTa heute. Ich hatte Spass, weil ich eine Top-Betreuerin hatte und ich kann mich heute noch sehr gut daran erinnern.

 

Egal… auf das will ich jetzt nicht eingehen. Es geht darum, dass ich es meinen Kindern anders bieten wollte. Ich wollte ihnen dieses geschützte Heim bieten, von dem ich immer geträumt habe. Ich wollte ihnen Mami und Papi bieten, die immer für sie da sind und sie durch ihr Heranwachsen begleiten. Dieses Bild hatte ich.

Aber wer nicht arbeitet bis zum Umfallen, der ist faul. Und dies habe ich eben auch gelernt. Es war einfach DIE Zerreissprobe für mich.

 

Ich durfte dann lernen, bei mir anzukommen. Am Anfang, als meine Kinder noch klein waren, wusste ich nicht einmal, dass ich Bedürfnisse hatte. Dann durfte ich diese kennenlernen. Ich lernte nicht nur die Bedürfnisse für das Private kennen… nein, sondern ich lernte auch die Bedürfnisse für mein Business kennen.

 

Wie will ich es haben?

 

Das war der Lösungssatz. Und ich begann, dies in meinem Alltag zu integrieren. Je mehr ich dies ohne ein schlechtes Gewissen in meinem Alltag integrierte (und ich durfte sehr viele Prägungen und Gedankenstrukturen auflösen), desto mehr konnte ich genau die Mutter für meine Kinder sein, die ich mir immer für sie gewünscht hatte. Umso mehr konnte ich diese Geschäftsfrau sein, die ich immer sein wollte. Die Freude und Gelassenheit zu vereinen und nicht nur Freude, begleitet mit Stress und Hektik und unaufhörlichem Gas geben.

 

Die Lösung ist der Prozess mit dir selbst.

Es gibt viele Coaches, die arbeiten mit Mindset-Erhöhung und sie hypen dich damit. Solange du mit denen unterwegs bist, ist der Hype gut. Da fliegst du, fühlst dich gut, stark, verändert und du könntest die ganze Welt umarmen und Bäume ausreissen.

Doch das würde bedeuten, dass du permanent an dem Rockzipfel dieses Coaches hängen müsstest, um diesen Level und diese Energie hoch zu halten.

 

Genau deshalb mache ich es anders.

Ich versuche auch, viel Leichtigkeit in meine Coachings oder in mein Programm hineinfliessen zu lassen. Jede Begegnung mit meinen Klienten versuche ich mit Leichtigkeit zu gehen und ich gebe da hohe Energie rein. Und doch ist es sehr wichtig, dass man auch in der Tiefe erkennen darf. Nur wenn du selbst erkennen kannst, was deine Gedankenstrukturen und Prägungen mit dir machen, nur dann kannst du bewusst anders entscheiden und anderes in dein Leben integrieren.

 

Das macht die Nachhaltigkeit aus und deshalb kannst du nachhaltig wachsen und in die Ruhe, die Gelassenheit und in diesen Frieden kommen, von dem ich immer wieder rede … und gleichzeitig erfolgreich sein.

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