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fun@work... Eintrag 01

Inspiriert von einer Kundin möchte ich heute ein Thema bzgl. Chef, dessen Erwartungen und deinen Erwartung benennen.

 

Sie hat mir geschildert, dass sie eine Leitungsposition bekommen hat und ihr Chef hat sie nach ein paar Wochen oder Monaten zu einem Gespräch eingeladen.

 

Er war ungehalten und hat geschildert, dass er mit der geleisteten Arbeit nicht zufrieden ist. Er hat das natürlich nicht so sachlich genannt, was bei ihr bestimmte Emotionen auslöste… also man ist dann auch verletzt… man möchte ja gute Arbeit für den Chef leisten bzw. die meisten Menschen wollen das.

 

Es stellte sich aber heraus, dass auch er seine Versprechen nicht erfüllte hatte und somit waren beiden gegenseitig enttäuscht.

Der Chef ist offensichtlich in der klaren Kommunikation nicht geübt, doch das heisst nicht, dass man sich dem einfach hingeben muss… auch wenn er mal tobt. Wichtig ist, dass du weisst, dass es nichts mit deiner Person zu tun hat. Es hat mit seiner Unfähigkeit zu tun, seinem Angestellten die Arbeit so zu übermitteln, wie er es haben möchte.

 

Es gibt Menschen, die brauchen es, dass seine Angestellten gewisse Strukturen genau einhalten, damit für sie die Arbeit korrekt erledigt ist. Es kommt also nicht darauf an, wie das Ziel bzw. das Resultat aussieht, sondern dass genau nach diesen Strukturen gearbeitet wird.

 

Also… was macht man, wenn man einen Chef hat, der tobt und nicht klar in seiner Arbeitsverteilung ist?

 

Man geht auf ihn zu… liebevoll… im Bewusstsein, dass all seine Worte nicht dir persönlich gelten. Denn wenn du es persönlich nimmst, dann kannst du ihn nicht mehr hören. Atme in dein Herz… komme zur Ruhe… versuche, klar zu werden… ruhig und sage dir…

OK, ich darf es nicht persönlich nehmen. Was brauche ich jetzt? Ich brauche klare Anweisungen, damit ich es so machen kann, wie er es möchte.

 

Also gehst du auf ihn oder auf sie (es gibt ja auch die Chefin) zu und sagst…

 

Hey, ich möchte, dass du zufrieden bist. Kannst du mir diese Arbeit

(und du nimmst nur EINE Arbeit, die wo du merkst, dass da am meisten Unzufriedenheit herrscht, denn da bekommst du sofort Entlastung)

noch einmal in aller Ruhe aufzeigen? Ich habe es bis jetzt ‚so‘ gemacht.

(mache dir wirklich Gedanken und bereite dich vor, wie du diese Aufgabe löst… Schritt für Schritt)

 

Ist das so für dich in Ordnung?

 

Und vielleicht sieht er dann, wenn du es auflistest, dass es genau so ist, wie er es will. Es hat vielleicht nur den Anschein, dass du es ganz anders machst. Aber wenn es dann aufgelistet ist, kann es sein, dass er plötzlich einsieht, dass es genau so ist, wie er es haben möchte.

Dann hat er wieder die Chance… meistens ist es bei diesen Menschen nicht so offensichtlich möglich, diese Chance zu ergreifen… zu sagen, dass es doch so ist, wie er es haben will und zu überdenken, was ihn dann tatsächlich stört. Vielleicht ist es eine Geste von dir, die ihn triggert. Ja, das kann durchaus sein, denn auch er ist nur ein Mensch. Vielleicht hast du eine Geste, die ihn an irgendeine ungeliebte Situationen oder Menschen erinnert. Das kann manchmal ganz verwirrend und verstrickend sein.

Und wenn er nicht bewusst ist

…und gerade Menschen, die herumschreien, die sind nicht bewusst bzw. noch nicht soweit bzw. manch andere sind bereits auf dem Weg und haben es noch nicht ganz umsetzen können…

dann weiss er das gar nicht.

 

Aber du kannst ihm helfen… ja, du!

 

Mir ist klar, das ist eigentlich ‚Chef‘-Verantwortung. Doch du hast die Wahl, ob du mit dir so umspringen lässt oder ob du es ändern willst?

Willst du dir ein angenehmes Arbeitsklima erschaffen oder wirst du dich ohnmächtig der Situation hingeben?

 

Wie du siehst, kannst du auch etwas dazu beitragen. Auch als Angestellte/r.

 

Wir haben immer die Möglichkeit, etwas zu verändern.

Manchmal muss man den Weg erst finden, aber es gibt immer Optionen.

 

Und wenn du dein SEIN veränderst… wenn du klarer wirst… wenn du ruhig wirst… auch wenn er tobt, ruhig bleibst (denn auch das löst beim Gegenüber etwas aus) … wenn er tobt und du ruhig sein kannst und beim Hören bleibst, dann fühlt sich dein Gegenüber ernst genommen. Denn Menschen, die schreien, fühlen sich nicht gehört. Sie sind verzweifelt. Halte dir das im Bewusstsein. Wenn du also ruhig bleibst und genau hinhörst, merkt er… Oh, sie hört mir zu… und genau das braucht er.

 

Und beginne nicht, dich zu entschuldigen. Dann bist du unterwürfig… du bist ein Opfer von der Energie. Wenn du das machst, dann hackt er noch mehr auf dir herum.

 

Er braucht das nicht. Er braucht jemand, der ihm zuhört. Und dann wird er dich achten. Dann wird er dich respektieren. Wenn du ihn ernst nimmst… und das reicht bereits durch dein Zuhören… dann wird auch er dich ernst nehmen. Vielleicht nicht im ersten Moment, aber im zweiten.

 

 

Du hast es immer in der Hand. Suche dir Optionen und gib dich nicht einfach einer Situation hin.